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Der Ami6 im Rallye-Einsatz

Man mag es kaum glauben, aber der Ami6 ist trotz seiner doch recht geringen Motorisierung bei einigen namhaften Rallyes mit am Start gewesen…

1969: 1. Rallye Côte d'Ivoire Bandama

1969 Bandama Abb. 1: 1969 Bandama Plakette

1969 Bandama Abb. 2: 1969 Bandama

Organisiert von der Reitsportvereinigung der Elfenbeinküste (Ecurie Ivoire), des nationalen Automobilclubs (ACCI, Automobile Club de Côte d'Ivoire) und dessen für den Automobilsport verantwortlichen Sektion, sowie unter der Schirmherrschaft der lokalen nationalen Automobilverkaufsgesellschaft findet vom 6.-7. Dezember 1969 die erste Bandama-Rallye, „Le Rallye du Bandama“ statt.

1969 Bandama Logo Abb. 3: 1969 Bandama

Die Rallye wird nach internationalen Standards ausgerichtet: Der Dachverband der „Fédération Française du Sport Automobile“ genehmigt die Austragungsregeln. (Auch wenn die Elfenbeinküste, offiziell „Côte d'Ivoire“, bereits seit August 1960 die Unabhängigkeit von Frankreich erlangte, so orientieren sich viele der kulturellen Weiterentwicklungen der prowestlich orientierten Einheitspartei noch an der einstigen Kolonialmacht.)

1969 Bandama Strecke Abb. 4: 1969 Bandama

Die über insgesamt 1115km verlaufende Rallye wird in zwei Tagesabschnitte unterteilt: von Abidjan bis Yamoussoukro werden 623km absolviert, dann von Yamoussoukro über Bouaké zurück nach Abidjan über weitere 492km.

Die Sonderprüfungen bilden für das Classement einige Herausforderungen.

So wird eine Gleichmäßigkeitsprüfung über 27km und 70km/h von N'Douci nach Abidjan gefordert. Die Etappen beginnen mit einer Beschleunigungsstrecke über 1000m beim Start in Abidjan sowie 400m ab Yamoussoukro. Es gilt, einen 1,8km langen Rundkurs am Hafen von Abidjan und 500m auf der Kartbahn von Bouaké in schnellstmöglicher Zeit zurückzulegen. Ein Geschicklichkeitsparcours in Abidjan rundet die Rallye ab.

Ami6 im Parc Ferme, Hotel Ivoire, Abidjan, Rallye-Ende Abb. 5: Ami6 im Parc Ferme, Hotel Ivoire, Abidjan, Rallye-Ende

Im Feld der insgesamt 58 Teilnehmer (darunter 15 Renault, 8 Fiat, 6 Opel, 5 Alfa, je 3 Peugeot 404/204 und Simca, je 2 Toyota 1600, Ford Escort GT, Triumph, Daf 55 sowie je 1 Porsche 911, Mercedes 250SL, BMW 2002, Daihatsu 1000, Autobianchi Primula coupé und Honda N600) mischt der Ami6 mit kümmerlichen 32 DIN-PS sicher nicht im vorderen Feld mit.

Es gelingt den unter der Startnummer 29 antretenden Ami6-Break-Piloten Sourice und Hodusse aber immerhin, den 33. von 43 Plätzen zu erreichen, und man schneidet noch vor den wesentlich leistungsstärkeren Alfa Super, Fiat 850 Spider, Alfa TGV 1750 und Giulia sowie R8 Gordini ab! 15 weitere Rallyefahrzeuge, darunter der von einigen Beobachtern favorisierte Porsche 911, erreichen das Ziel erst gar nicht…

Der Ami6 (Break) wird an dieser „Rallye du Bandama“ nur dieses eine Mal teilnehmen.

Rallye Monte Carlo

1963 Rallye Monte Carlo Abb. 6: 1963 Rallye Monte Carlo

1963 nimmt erstmalig das Team M. Matheron (F) / Rolland Chabas (F) mit einer Ami6 Limousine mit der Startnummer 340 an der 32. Rallye Monte Carlo (offiziell „Rallye Automobile Monte-Carlo“) teil. Diese findet unter zum teil widrigsten winterlichen Wetterbedingungen vom 20.-24. Januar 1963 statt.

Insgesamt 341 Anmeldungen liegen dem Veranstalter, dem traditionsreichen Automobile Club de Monaco (ACM) vor - aber nur 296 Teams gehen an den Start, und davon erreichen nur 102 das Ziel Belgrad.

Die Teilnehmer der Rallye starten aus den verschiedensten europäischen Städten: Paris, Frankfurt, Stockholm, Lissabon, Warschau, Athen und natürlich Monte Carlo. Selbst aus Glasgow gehen 3 Reliants an den Start. Die 13 Teams, die von Athen aus antreten, erreichen ihr Ziel bzw. Zeitvorgaben in den Zwischenetappen aufgrund des ungewöhnlich schneereichen Wetters und damit erheblich beeinträchtigten Streckenbedingungen leider nicht - sie werden daher als „OTL“ (over time limit, offiziell eigentlich over total lateness) disqualifiziert.

1963 Ami6 Rallye 1:43 Abb. 7: 1963 Ami6 Rallye 1:43

Leider hat auch den Ami6 das OTL-Schicksal ereilt.

Ein sehr schön geschriebener Bericht des Motorsport-Journalisten und Monte-Carlo-Teilnehmers Alain Bartaut findet sich hier:
http://www.vea.qc.ca/vea/articles/montecarlo.htm

Anfang Februar 2008, also 45 Jahre nach dieser Erstauflage, fährt erneut unter der Startnummer 319 das Team Rolland Chabas (F) und Bernard Arribert-Narces (F) die „Monte“ (jetzt heißt sie „XI. Rallye Monte-Carlo Historique“) mit einem modifizerten 1965 Citroën Ami 6.

Geführt in der „Categorie II, Classement 1“, fahren die beiden die kurvenreiche 6-Tage-Rallye mit ihrem Ami6 sehr professionell und erreichen immerhin als 62. von 267 Teilnehmern das Ziel - eine sicherlich als sehr gut zu bewertende Leistung, wenn man bedenkt, daß sie etliche Porsche 911, Alfa Romeo GTV und Renault Alpine in der Wertung hinter sich lassen, die mit weit höherer Motorisierung und Straßenlage eigentlich bessere Ergebnisse hätten erzielen müssen…!

Das offizielle Endergebnis steht hier zum Download bereit: http://www.acm.mc/rmch/rmch_main.php?page=2008/archives_2008.php&menu_archives=2008&sous_page=classement_final_2008.php&titre=Final%20Ranking

1963 Ami6 Rallye Sticker Abb. 8: 1963 Ami6 Rallye Sticker

Für die heimische Sammlervitrine gibt es Aufkleber zum „Nachrüsten“, die einem normalen Modellauto den 1963er „Rallye Monte-Carlo“ Flair geben…

rallye.txt · Zuletzt geändert: 2009/12/21 09:14 (Externe Bearbeitung)